Gewalt bei Hundetrainern – warum sie nichts mit "Erziehung" zu tun hat

21.10.2025

Gewalt in der Hundeerziehung ist leider kein Einzelfall. Warum Angst, Druck und körperliche Strafen kein Training, sondern Vertrauensbruch sind – und was echte Hundearbeit ausmacht. 

Empfehlung: Gewaltfreies Hundetraining

Ich empfehle tierschutzqualifizierte Trainer:innen, die mit Respekt, Sicherheit und positiver Verstärkung arbeiten – für nachhaltiges Lernen und vertrauensvolle Mensch-Hund-Beziehungen.

Gewalt bei Hundetrainern – warum sie nichts mit Ausbildung zu tun hat

Wenn Training zur Qual wird

Immer wieder hört oder liest man von Hundetrainern, die ihre Tiere mit körperlicher Gewalt, Einschüchterung oder Zwang "korrigieren".
Oft wird das mit Sätzen gerechtfertigt wie:

"Der Hund muss wissen, wer der Chef ist."
"Das ist nur Konsequenz, keine Gewalt."
"Das Tier muss Respekt haben."
"Hunde machen das untereinander genauso."

Was viele dabei übersehen:
Gewalt ist kein Erziehungsmittel.
Sie zerstört Vertrauen, macht Angst und bringt Hunde in Situationen, in denen sie lernen, dass Menschen unberechenbar und gefährlich sind.
Außerdem wird dabei gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.

Was Gewalt wirklich bedeutet

Gewalt beginnt nicht erst, wenn jemand zuschlägt.
Sie zeigt sich auch in Zwang, Lautstärke, Schmerzreizen, Einschüchterung, Wegsperren, Erschrecken oder Erniedrigung.

Ein Hund, der "funktioniert", weil er Angst hat, lernt nichts – er vermeidet nur Situationen, die ihm wehgetan haben.
Kurzfristig wirkt das wie Erfolg, langfristig bleibt aber ein unsicheres, misstrauisches Tier zurück, das sich nicht verstanden, sondern ausgeliefert fühlt.

Was gutes Training ausmacht

Echtes Hundetraining basiert auf Vertrauen, Beobachtung und Kommunikation – nicht auf Strafe.
Ein guter Trainer erkennt die Ursachen eines Verhaltens, arbeitet an der Bindung, stärkt die Selbstsicherheit des Tieres und hilft ihm – gemeinsam mit seinem Frauchen oder Herrchen – neue Strategien zu lernen.

Dazu gehören:

  • Geduld statt Druck
  • Verständnis statt Bewertung
  • Positive Verstärkung statt Strafe
  • Sicherheit statt Angst

Nur so entsteht nachhaltiges Lernen – und eine Beziehung, die auf Vertrauen beruht.

Verantwortung und Haltung

Als Hundehalterin und auch als Tierbetreuerin sehe ich leider immer wieder Hunde, die Angst vor Menschen, Leinen, Kommandos oder bestimmten Bewegungen haben – Spuren von "Erziehung" durch Gewalt.

Und jedes Mal frage ich mich:
Wie kann jemand, der Tiere liebt, glauben, dass Schmerz lehrt?
Was denkt sich ein Frauchen oder Herrchen dabei, wenn sie den Rat eines solchen Trainers annehmen und ihren Hund verschrecken und demütigen?

Vor kurzem sah ich eine Hundehalterin mit ihrem jungen Hund spazieren gehen.
Laufend schlug sie dem Tier eine Packung Taschentücher vor die Nase – offenbar war etwas Schweres in der Verpackung, sonst hätte es nicht so laut geknallt.
Der arme Junghund erschrak jedes Mal, blickte verunsichert zu ihr hoch – und zog trotzdem weiter an der Leine.

Als sie an mir und meinem Couchwolf (der das verständnislos beobachtete) vorbeiging, drehte sie sich um und sagte:

"Na, der folgt aber brav – wir üben das gerade."

Ich fragte sie, wie sie das übt.
Sie erklärte mir, der Trainer habe ihr den Trick mit dem Taschentuchpackerl gezeigt.
Auf meine Nachfrage, ob es funktioniere, meinte sie:

"Naja, wir machen das ja erst seit kurzem. Der Trainer sagte, wenn es nicht besser wird, soll ich eine Flasche mit Schrauben drin verwenden."

Ich erklärte ihr dann, was da wirklich passiert:
Vertrauensbruch. Kein Verständnis, was vom Hund gewollt wird. Angst. Erschrecken.
Und dass das tierschutzrechtlich ganz sicher nicht in Ordnung ist.

Ich gab ihr den Kontakt zu einer lieben, tierschutzqualifizierten Hundetrainerin – und hoffe bis heute, dass sie deren Angebot genutzt hat.
Ihr junger Hund hätte es auf jeden Fall verdient. 💚

Wir tragen als Tierbetreuer:innen, Hundehalter:innen und Trainer:innen Verantwortung – nicht nur für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir zulassen.
Wer einem Trainer zusieht, der grob wird, und nichts sagt, ist meiner Meinung nach Teil des Problems.

Wie man gute Trainer:innen erkennt

  • Sie erklären, was sie tun – und warum.
  • Sie benutzen keine Gewalt, keinen Druck, kein Erschrecken, keine tierschutzrechtlich bedenklichen Methoden und keine Angst.
  • Sie achten auf das Wohlbefinden des Hundes.
  • Sie arbeiten mit positiver Verstärkung.
  • Sie bleiben ruhig, respektvoll und transparent – auch, wenn etwas nicht klappt.

Ein guter Trainer arbeitet nicht, um seinem Ego zu schmeicheln –
sondern, weil es ihm ein Anliegen ist, das Leben des Vierbeiners und seiner Menschen zu verbessern und zu erleichtern.

Fazit

Wer Gewalt einsetzt, hat keine Kontrolle über den Hund – sondern sie über sich selbst verloren. 

Empfehlung: Gewaltfreies Hundetraining

Ich empfehle tierschutzqualifizierte Trainer:innen, die mit Respekt, Sicherheit und positiver Verstärkung arbeiten – für nachhaltiges Lernen und vertrauensvolle Mensch-Hund-Beziehungen.

Hinweis / Haftungsausschluss:

Die Inhalte dieses Blogs werden mit größter Sorgfalt erstellt und basieren auf persönlicher Erfahrung, fachlicher Ausbildung und Beobachtung. Sie dienen der allgemeinen Information rund um Tierhaltung, Verhalten, Betreuung und rechtliche Rahmenbedingungen.

Die Beiträge stellen keine Rechtsberatung, keine tierärztliche oder therapeutische Beratung dar und ersetzen keine individuelle Fachauskunft. Alle Informationen sind ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Aktualität. Für Schäden, die durch eigenständige Umsetzung oder fehlerhafte Interpretation der Inhalte entstehen, wird keine Haftung übernommen.

Bei gesundheitlichen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten deines Tieres wende dich bitte an eine tierschutzqualifizierte Hundetrainerin oder Tierärztin. Bei rechtlichen Fragen oder Unsicherheiten kontaktiere bitte eine Rechtsanwältin oder die zuständige Behörde.

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