Gewalt bei Hundetrainern – warum sie nichts mit "Erziehung" zu tun hat
Gewalt in der Hundeerziehung ist leider kein Einzelfall. Warum Angst, Druck und körperliche Strafen kein Training, sondern Vertrauensbruch sind – und was echte Hundearbeit ausmacht.


Empfehlung: Gewaltfreies Hundetraining
Ich empfehle tierschutzqualifizierte Trainer:innen, die mit Respekt, Sicherheit und positiver Verstärkung arbeiten – für nachhaltiges Lernen und vertrauensvolle Mensch-Hund-Beziehungen.
Gewalt bei Hundetrainern – warum sie nichts mit Ausbildung zu tun hat
Wenn Training zur Qual wird
Immer wieder hört oder liest man von Hundetrainern, die ihre
Tiere mit körperlicher Gewalt, Einschüchterung oder Zwang "korrigieren".
Oft wird das mit Sätzen gerechtfertigt wie:
"Der Hund muss wissen, wer der Chef ist."
"Das ist nur Konsequenz, keine Gewalt."
"Das Tier muss Respekt haben."
"Hunde machen das untereinander genauso."
Was viele dabei übersehen:
Gewalt ist kein Erziehungsmittel.
Sie zerstört Vertrauen, macht Angst und bringt Hunde in Situationen, in denen
sie lernen, dass Menschen unberechenbar und gefährlich sind.
Außerdem wird dabei gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.
Was Gewalt wirklich bedeutet
Gewalt beginnt nicht erst, wenn jemand zuschlägt.
Sie zeigt sich auch in Zwang, Lautstärke, Schmerzreizen, Einschüchterung,
Wegsperren, Erschrecken oder Erniedrigung.
Ein Hund, der "funktioniert", weil er Angst hat, lernt
nichts – er vermeidet nur Situationen, die ihm wehgetan haben.
Kurzfristig wirkt das wie Erfolg, langfristig bleibt aber ein unsicheres,
misstrauisches Tier zurück, das sich nicht verstanden, sondern ausgeliefert
fühlt.
Was gutes Training ausmacht
Echtes Hundetraining basiert auf Vertrauen, Beobachtung
und Kommunikation – nicht auf Strafe.
Ein guter Trainer erkennt die Ursachen eines Verhaltens, arbeitet an der
Bindung, stärkt die Selbstsicherheit des Tieres und hilft ihm – gemeinsam mit
seinem Frauchen oder Herrchen – neue Strategien zu lernen.
Dazu gehören:
- Geduld statt Druck
- Verständnis statt Bewertung
- Positive Verstärkung statt Strafe
- Sicherheit statt Angst
Nur so entsteht nachhaltiges Lernen – und eine Beziehung, die auf Vertrauen beruht.
Verantwortung und Haltung
Als Hundehalterin und auch als Tierbetreuerin sehe ich leider immer wieder Hunde, die Angst vor Menschen, Leinen, Kommandos oder bestimmten Bewegungen haben – Spuren von "Erziehung" durch Gewalt.
Und jedes Mal frage ich mich:
Wie kann jemand, der Tiere liebt, glauben, dass Schmerz lehrt?
Was denkt sich ein Frauchen oder Herrchen dabei, wenn sie den Rat eines solchen
Trainers annehmen und ihren Hund verschrecken und demütigen?
Vor kurzem sah ich eine Hundehalterin mit ihrem jungen Hund
spazieren gehen.
Laufend schlug sie dem Tier eine Packung Taschentücher vor die Nase – offenbar
war etwas Schweres in der Verpackung, sonst hätte es nicht so laut geknallt.
Der arme Junghund erschrak jedes Mal, blickte verunsichert zu ihr hoch – und
zog trotzdem weiter an der Leine.
Als sie an mir und meinem Couchwolf (der das verständnislos beobachtete) vorbeiging, drehte sie sich um und sagte:
"Na, der folgt aber brav – wir üben das gerade."
Ich fragte sie, wie sie das übt.
Sie erklärte mir, der Trainer habe ihr den Trick mit dem Taschentuchpackerl
gezeigt.
Auf meine Nachfrage, ob es funktioniere, meinte sie:
"Naja, wir machen das ja erst seit kurzem. Der Trainer sagte, wenn es nicht besser wird, soll ich eine Flasche mit Schrauben drin verwenden."
Ich erklärte ihr dann, was da wirklich passiert:
Vertrauensbruch. Kein Verständnis, was vom Hund gewollt wird. Angst.
Erschrecken.
Und dass das tierschutzrechtlich ganz sicher nicht in Ordnung ist.
Ich gab ihr den Kontakt zu einer lieben,
tierschutzqualifizierten Hundetrainerin – und hoffe bis heute, dass sie deren
Angebot genutzt hat.
Ihr junger Hund hätte es auf jeden Fall verdient. 💚
Wir tragen als Tierbetreuer:innen, Hundehalter:innen und
Trainer:innen Verantwortung – nicht nur für das, was wir tun, sondern auch für
das, was wir zulassen.
Wer einem Trainer zusieht, der grob wird, und nichts sagt, ist meiner Meinung
nach Teil des Problems.
Wie man gute Trainer:innen erkennt
- Sie erklären, was sie tun – und warum.
- Sie benutzen keine Gewalt, keinen Druck, kein Erschrecken, keine tierschutzrechtlich bedenklichen Methoden und keine Angst.
- Sie achten auf das Wohlbefinden des Hundes.
- Sie arbeiten mit positiver Verstärkung.
- Sie bleiben ruhig, respektvoll und transparent – auch, wenn etwas nicht klappt.
Ein guter Trainer arbeitet nicht, um seinem Ego zu
schmeicheln –
sondern, weil es ihm ein Anliegen ist, das Leben des Vierbeiners und seiner
Menschen zu verbessern und zu erleichtern.
Fazit
Wer Gewalt einsetzt, hat keine Kontrolle über den Hund – sondern sie über sich selbst verloren.
Empfehlung: Gewaltfreies Hundetraining
Ich empfehle tierschutzqualifizierte Trainer:innen, die mit Respekt, Sicherheit und positiver Verstärkung arbeiten – für nachhaltiges Lernen und vertrauensvolle Mensch-Hund-Beziehungen.
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Bei gesundheitlichen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten deines Tieres wende dich bitte an eine tierschutzqualifizierte Hundetrainerin oder Tierärztin. Bei rechtlichen Fragen oder Unsicherheiten kontaktiere bitte eine Rechtsanwältin oder die zuständige Behörde.
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